Gemeinsam mit der deutschen Initiative Lieferkettengesetz und anderen europäischen Organisationen setzt sich Oxfam Deutschland seit langem für ein starkes EU-Lieferkettengesetz ein.
Das Lieferkettengesetz soll europäische Unternehmen dazu verpflichten, Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten einzuhalten. Im Jahr 2022 wurde dazu von Oxfam eine groß angelegte Kampagne mit mehreren Aktionen zur Mobilisierung von Unterstützer*innen durchgeführt.
Die Mühen haben sich gelohnt: Nach langem Ringen hat die EU im Frühjahr 2024 für das EU-Lieferkettengesetz gestimmt – trotz Widerstand der deutschen Bundesregierung. Damit werden die Rechte von Arbeiter*innen global gestärkt. Nun müssen die EU-Staaten dem Gesetz noch offiziell zustimmen. Dies gilt jedoch als Formsache.
In enger Zusammenarbeit mit Oxfam Deutschland war More Onion von Anfang an in das Projekt eingebunden. Unser engagiertes Team aus Mobilisierungsexpert*innen und kreativen Köpfen unterstützte Oxfam bei der Entwicklung der Kampagnenkonzeption, der strategischen Planung der Maßnahmen sowie bei der Durchführung verschiedener Kampagnenaktionen und ihrer Bewerbung.
In wenigen Monaten konnten über verschiedene Offline- und Online- Kanäle tausende neue Unterstützer*innen für die Kampagne gewonnen werden. Die Petition für ein starkes EU-Lieferkettengesetz wurde von insgesamt 26.000 Menschen unterzeichnet. 13.000 Unterschriften stammen aus der mit Impact Stack aufgesetzten Online-Version der Petition.
Im ersten Schritt halfen wir Oxfam dabei, effektive Maßnahmen zur Rekrutierung von Unterstützer*innen zu identifizieren und einen Mobilisierungsplan auszuarbeiten.
Gleichzeitig wurde die technische Infrastruktur für die geplanten Online-Aktivitäten aufgebaut. Die von More Onion entwickelte Campaigning- und Fundraising-Plattform "Impact Stack" wurde für sämtliche Landing Pages und Engagement-Aktionen im Rahmen der Kampagne genutzt.
Das zentrale Element der Kampagne stellte eine Petition an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz dar. Unterschriften dafür wurden sowohl online als auch offline gesammelt. Die Petitions-Landingpage wurde über Impact Stack erstellt.
Um die Petition und andere Kampagnen-Aktionen zu bewerben, entwickelten wir überzeugende Inhalte, die die Zielgruppe ansprechen und zum Handeln motivieren sollten.
Unser Kreativteam entwarf zunächst verschiedene Framings und zentrale Botschaften für die Kommunikation der Kampagne. Mehrere Versionen wurden über ein extern beauftragtes Online-Panel getestet, wobei folgendes Motiv überzeugte:
Dieses Motiv wurde während der gesamten Kampagne für Plakate, Flyer, Unterschriftenlisten, Social Media Posts und andere Materialien verwendet.
Bildunterschrift: Unser Design-Team entwickelte Entwürfe für sämtliches Printmaterial, das im Rahmen der Kampagne zum Einsatz kam.
Kampagnen in sozialen Netzwerken gestalten sich als ein dynamischer Prozess des Dialogs mit der jeweiligen Zielgruppe, in dem wir auf ihre Bedürfnisse eingehen und die ausgespielten Inhalte kontinuierlich optimieren. Dies erfordert oft eine iterative Vorgehensweise mit verschiedenen Ideen und Tests.
Unser Kreativ-Team entwickelte mehrere Ansätze zur Bewerbung der einzelnen Kampagnen-Aktionen, welche entweder über Anzeigen oder über gesponserte Posts auf Facebook und Instagram ausgespielt wurden.
In der ersten Phase der Bewerbung zeigte sich ein klarer Trend, welche Ansätze am besten funktionieren. Die erfolgreichsten Ideen wurden in darauf folgenden Bewerbungsphasen wiederverwendet und für die jeweilige Aktion angepasst. So schafften wir es, die Kosten pro Unterschrift sukzessive zu verringern.
Neben einfachen statischen Bildern und Slideshows, bestehend aus mehreren Bildern, wurden außerdem zwei Videos für die Social Media Kampagnen entwickelt.
In der Anfangsphase der Kampagne unterstützen wir Oxfam bei der Durchführung eines Online-Workshops für ein junges Publikum. Dabei ging es darum, wie Daten aus Studien so aufbereitet werden können, dass sie für die Kampagnenkommunikation verwendet werden können. Die Teilnehmer*innen konnten ihre eigenen Ideen einbringen.
Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Workshop kreierte unser Team ein interaktives Online-Informations-Tool mit Impact Stack. Ähnlich wie in einem Online-Shop bietet es eine Auswahl an Obst- und Gemüsesorten. Mit einem Klick auf ein Produkt erhält die Nutzer*in detaillierte Einblicke in den Herstellungsprozess sowie Informationen über mögliche Menschenrechtsverletzungen, die damit verbunden sind. Das Tool konnte auf einfache Weise mit anderen geteilt werden.